Die pausenlose Gesellschaft – eine Renzension für den Schattauer Verlag Klett-Cotta

„Niemals hatte der Mensch mehr Wahlmöglichkeiten als heute, und niemals fühlte sich der Großteil der Bevölkerung um mehr Chancen betrogen“,  stellt Dr. Rafael Ball in seinem Werk über die „Pausenlose Gesellschaft“ fest. Der promovierte Biologe, Wissenschaftshistoriker und Philosoph schreibt über „Fluch und Segen der digitalen Permanenz“ und behandelt die Entwicklungen der digitalen Revolution dabei durchaus kritisch. Den Blick für die Normalität jener, die inmitten der digitalen Moderne aufwachsen, verliert der Autor dennoch nicht, und erklärt „das Netz als ein Teil der Lebenswirklichkeit der Generation Y, der nicht zur Disposition steht“.

Sehr wohl zur Disposition stehen für Ball jedoch die zunehmende Abgabe von Autonomie an Selbststeuerungssysteme, wie sie mithilfe des Internet of Things verfügbar gemacht werden. So sollte sich nach dem Philosophen jeder darüber im Klaren sein, dass die einmal an Algorithmen abgegebenen Daten die Rückgabe von Selbststeuerungs- und Selbstkontrollmechanismen, wie sie schon vor langem in der psychologischen Forschung als unabdingbar für den Menschen erschlossen werden konnten, erschweren.

„Der Mensch wird zunehmend zum Produkt seiner Daten“, zitiert der Direktor der Universitätsbibliothek Regensburg Frank Schirrmacher, sowie die Phänomene der digitalen Moderne und geht dabei auch auf historische Entwicklungsschritte ein. So erhält der Leser dieses empfehlenswerten Buches aus dem Schattauer Verlag auch Einblicke in die Entwicklung des zur damaligen Zeit durchaus kritisch beäugten Buchdrucks. Die Medienrealität des 21. Jahrhunderts beschreibt Ball als  „sowohl in der Gesellschaft als auch in der Wirtschaft von dem Gefühl geprägt, an die Effizienzgrenzen der linearen Zeitabläufe gestoßen zu sein“. Wie sich diese Zeitabläufe  langsam aber sicher durch eine digitale Permanenz, eine Gleichzeitigkeit und Pausenlosigkeit ersetzen lassen, sollte dem interessierten Leser nicht entgehen.

Hier geht´s zum Buch:

Ball, Rafael. Die pausenlose Gesellschaft – Fluch und Segen der digitalen Permanenz. Schattauer Verlag. Reihe Wissen & Leben
1. Aufl. 2014, broschiert. ISBN: 978-3-608-43080-6

Vielen Dank an den Schattauer-Verlag Klett-Cotta für die Zusendung des Buches und die Möglichkeit, diese Rezension schreiben zu dürfen.

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Über mich
Als Psychologin arbeite ich in den Bereichen der Sport- und der Arbeitspsychologie. Zudem befinde ich mich in Ausbildung zur klinischen Psychologin unter Supervision. Meine psychologische Praxis befindet sich in Tirols Hauptstadt Innsbruck, wobei ich auch als „mobile Psychologin“ österreich- und deutschlandweit unterwegs bin. In meiner psychologischen Arbeit setze ich mich vermehrt mit dem Gebrauch digitaler und sozialer Medien auseinander und schenke auch der modernen Kommunikation zunehmend Beachtung. Ganz abgesehen von den Bildschirmen, die sich um uns befinden bin ich auch sehr gerne von „realen“ Menschen umgeben und würde mich selbst als kommunikativ und offen bezeichnen. Als Psychologin schreibe ich über meine Gedanken, verfasse sportpsychologische Blogs für diverse Portale, gebe Literaturempfehlungen in Form meiner Lesezeichen  und freue mich über Rückmeldungen zu meinen geschriebenen Worten.

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