Von ganz normalen Sportlern! Ein Erfahrungsbericht von der EM der Para-Dressurreiter 2017

Ende August bin ich der Einladung von Para-Dressurreiter und Olympiasieger Pepo Puch gefolgt und habe die Equipe-Chefin des österreichischen Para-Dressurteams Theres Rantner-Payer zu den Europameisterschaften begleitet. Die Wettkämpfe fanden in der Zeit von 21. bis 23. August statt, doch unsere Reise begann bereits am Donnerstag, den 17. August 2017. Der Weg führte dabei nach Göteborg (Schweden), wo die meisten Mitglieder des Para-Dressurteams bereits auf uns warteten.


Für mich war es die erste Erfahrung bei einer Europameisterschaft. Umso beeindruckender empfand ich die Kulisse vor Ort. In Göteborg angekommen blieb während der ersten Tage genügend Zeit für organisatorische Dinge. So stallten die Athleten ihre Pferde ein, parkten die LKWs an dafür vorgesehenen Orten und bezogen ihre Hotels.

Ich selbst lernte die vier österreichischen Para-Reiter zum ersten Mal als gesamte Mannschaft kennen, manche habe ich überhaupt erstmalig gesehen. Umso spannender war für mich die gemeinsame Woche schon von Beginn an. Während den ersten Tagen unserer gemeinsamen Zeit habe ich mir die Programmpunkte, Trainings- und Vorbereitungsmaßnahmen der Para-Reiter hauptsächlich aus einer gewissen „Distanz“ angesehen, wollte nicht zu sehr in bestehende Systeme „eingreifen“. Mit der Zeit bin ich mit den einzelnen Athleten jedoch immer mehr ins Gespräch gekommen und rückblickend muss ich sagen, dass mich jeder für sich sehr beeindruckt hat!

Dabei bewundere ich nicht nur die Art und Weise, wie die Sportler mit körperlichen Einschränkungen umgehen, sondern vor allem, wie selbstverständlich die Athleten das „normale Wettkampfgeschehen“ absolvieren.

Dabei geht es nämlich nicht vorrangig um physische Defizite, sondern um Ehrgeiz, Euphorie und Emotion. Es geht für die Sportler darum, das Beste zu geben. Für ihr Team. Für ihr Einzelergebnis. Genauso, wie es Spitzenathleten eben tun.

In der Woche, in der ich die österreichische Para-Equipe begleiten durfte, habe ich tolle Menschen getroffen und spannende Meisterschaften erlebt. Ich empfand viel Spaß und Freude in den Begegnungen und Gesprächen mit den Athleten und habe jeden für sich schätzen gelernt. Auch vieles in meiner eigenen sportlichen Laufbahn habe ich dank der neuen Erfahrungen relativiert und noch mehr Hochachtung und Respekt erlernt, als ich bereits zuvor gegenüber Para-Sportlern empfunden habe. Ich erlebte „normale“ Wettkämpfe und habe dabei mit jedem Sportler mitgefiebert. Ich spürte den Teamspirit  und den Ehrgeiz des Einzelnen. Auch Enttäuschung und Frust habe ich wahrgenommen, habe mich bei Erfolgen mitgefreut und gemeinsam nach vorne geschaut. Ich hatte eine spannende und lehrreiche Zeit, die mich auch auf meinem beruflichen Weg bestätigt hat.

An dieser Stelle möchte ich dem österreichischen Para-Team für die Offenheit und Herzlichkeit danken! Es war mir eine große Freude, euch auf die Europameisterschaften 2017 begleiten zu dürfen und ich gratuliere euch allen zu euren großartigen und dabei ganz „normalen“ sportlichen Erfolgen!

Über mich
Ursprünglich aus dem Pferdesport kommend, habe ich früh meine Leidenschaft für die (Sport-)Psychologie und das mentale Training entdeckt. Zu dieser Passion kommt hinzu, dass ich gerne von Menschen umgeben bin und mich als kommunikativ und offen bezeichnen würde. Als nach wie vor aktive Pferdesportlerin (Springreiten bis Klasse S) und Neo-Marathon-Läuferin (seit 2016; zweimalige Finisherin), sammle ich auch als „aktive Wettkämpferin“ praktische Erfahrungen im Sport.

Um mein Wissen und meine Kompetezen aus dem praktischen Bereich zu erweitern, habe ich nach meinem Masterstudium der Psychologie (UMIT – University of Health and Life Sciences) die fachspezifische Ausbildung zur Sportpsychologin im Center of Mental Excellence (Dr. Christopher Willis) in Innsbruck / München absolviert. Bereits während dieser Zeit habe ich mit Sportlern (Volleyball-Herrenmannschaft; Springreiter Einzel & Mannschaft) gearbeitet und daher schon früh Erfahrungen in der Betreuung von Athleten sammeln können. Aktuell befinde ich mich zudem in der Ausbildung zur klinischen Psychologin.

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