Geklettert bin ich in meinem Leben schon sehr früh. Als Kind habe ich in unserem Garten stets den höchsten Ast des Apfelbaumes erreichen wollen, habe mich barfuß den Stamm hinaufgeschwungen und oben angekommen die weite Aussicht in mein Heimattal genossen. Ich liebte die Luft da ganz oben und den Ausblick auf die schöne, kleine Welt. Dieses „Weltherrschaftsgefühl“ ist es wohl, dass Kletterer unter anderem zu ihren Höchstleistungen motiviert. Die Natur in gewisser Weise bezwingen zu können, und dank imposanter Felswände oder Baumwipfel trotzdem stets daran erinnert zu werden, dass man auch als Kletterer lediglich ein Gast ist.
Meine Kindheits-Klettererfahrungen habe ich mittlerweile in einer „richtigen“ Kletterwand aufgefrischt und mir aufgrund dessen auch ein paar sportpsychologische Gedanken zum Klettern gemacht. Was macht einen mental starken Kletterer eigentlich aus?
1. Blick voraus
Nicht nach unten, nicht zur Seite, sondern immer mit dem Blick in Richtung des nächsten Schrittes. So lautet die Devise beim Klettern. Ein guter Kletterer orientiert sich nach vorne und schließt schnell mit vermeintlichen Fehltritten ab, denn in der Wand zählt nur, was im nächsten Moment passieren soll.
2. Volle Konzentration auf das Wesentliche
Ein falscher Schritt oder ein Moment der Unkonzentriertheit können schon das Ende des Kletterausflugs bedeuten. Hängt man nämlich erstmal im Seil, ist es gar nicht so einfach, wieder in der Wand Fuß zu fassen. Vor allem ist eine Route für ehrgeizige Kletterer dann gelungen, wenn sie unter einmal geschafft wird. Daher gilt: Erfolgreiche Kletterer sind in jedem Moment mit ihrer Konzentration bei ihrer aktuellen Tätigkeit, dem Klettern.
3. Grübeln verboten, positives Selbstgespräch erlaubt
Wenn wir aufgeben, stagniert zuerst das Selbstgespräch. Diese altbekannte, sportpsychologische Weisheit schreiben sich auch erfolgreiche Kletterer hinter die Ohren. Denn wer sich selbst keinen Mut mehr zuspricht, der wird schnell merken, dass auch der Körper nicht lange mitmacht. So achten erfolgreiche Kletterer darauf, sich auch während schwierigen Passagen stets im Selbstgespräch zu motivieren.
4. Perfekte Planung
Kletterer müssen wissen, wie sie ihre Route am besten in Angriff nehmen, um möglichst leicht an ihr Ziel zu kommen. Dies erfordert bereits vor dem Einstieg in die Wand eine bedachte Herangehensweise der kommenden Anforderung, sowie die perfekte Routenplanung. Erfolgreiche Kletterer zeichnen sich durch Vorausdenken aus und gewinnen dadurch zusätzliche Sicherheit!
4. Vor- und Nachbereitung
Im Klettern hängt sehr viel von der korrekten Anwendung des Equipments ab. Daher ist es für erfolgreiche Kletterer nicht selten überlebenswichtig, über die Beschaffenheit ihres Materials Bescheid zu wissen. Auch die Vor- und Nachbereitung der Kletterrouten spielen daher eine entscheidende Rolle im Alltag eines Kletterers. Wer nach einem Wettkampf für die korrekte Versorgung seiner Materialien sorgt, steht der nächsten Route auch beruhigter gegenüber.
5. Externe Einflussgrößen annehmen
Wie im Einleitungstext bereits beschrieben merken auch Kletterer, dass sie in der Felswand Gäste der Natur sind. Erfolgreiche Kletterer nehmen die Naturgewalten dementsprechend ernst und beachten externe Einflussvariablen wie einen Wetterumbruch genau. Die eigene Überschätzung wird beim Klettern nämlich schnell lebensgefährlich und das ist erfolgreichen Kletterern bewusst.
6. Angst ist keine Option
Kletterer beweisen Mut, wenn sie in schwindligen Höhen möglichst schnell, in so manch überhängender Felswand an ihr Ziel kommen wollen. Angst ist für erfolgreiche Kletterer daher keine Option. Unsicherheiten können ab und zu entstehen, werden einem erfolgreichen, nach vorne orientierten und sich selbst positiv zusprechenden Kletterer aber nichts anhaben können!
Wahrhafte Meisterleistungen im Klettern können ab dem 30. August bis zum 10. September zudem im Kletterzentrum Innsbruck bei den Youth Word Championships bestaunt werden.
Über mich
Ursprünglich aus dem Pferdesport kommend, habe ich früh meine Leidenschaft für die (Sport-)Psychologie und das mentale Training entdeckt. Zu dieser Passion kommt hinzu, dass ich gerne von Menschen umgeben bin und mich als kommunikativ und offen bezeichnen würde. Als nach wie vor aktive Pferdesportlerin (Springreiten bis Klasse S) und Neo-Marathon-Läuferin (seit 2016; zweimalige Finisherin), sammle ich auch als „aktive Wettkämpferin“ praktische Erfahrungen im Sport.
Um mein Wissen und meine Kompetezen aus dem praktischen Bereich zu erweitern, habe ich nach meinem Masterstudium der Psychologie (UMIT – University of Health and Life Sciences) die fachspezifische Ausbildung zur Sportpsychologin im Center of Mental Excellence (Dr. Christopher Willis) in Innsbruck / München absolviert. Bereits während dieser Zeit habe ich mit Sportlern (Volleyball-Herrenmannschaft; Springreiter Einzel & Mannschaft) gearbeitet und daher schon früh Erfahrungen in der Betreuung von Athleten sammeln können. Aktuell befinde ich mich zudem in der Ausbildung zur klinischen Psychologin.
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