Sind wir denn noch verwurzelt? Ein Gastkommentar zur Angst vor dem Shitstorm für die Tiroler Tageszeitung

Ob wir denn noch verwurzelt sind habe ich mich vor kurzem bei einem Spaziergang durch meine Heimatstadt Innsbruck gefragt. Dabei freue ich mich ganz besonders, dass meine niedergeschriebenen Gedanken kurz darauf von der Tiroler Tageszeitung abgedruckt wurden. Herzlichen Dank an die Redaktion!

Tiroler Tageszeitung Gastkommentar 04.09.2019
Tiroler Tageszeitung Gastkommentar 04.09.2019


Zum Nachlesen:

Sind wir noch verwurzelt? Innsbrucks Bäume und die Angst vor dem Shitstorm
Sträucher und Blumen schmücken die vielen Parks der Stadt. Bäume machen sogar die Straßenränder zu einem wahrlichen Hingucker. Neben all dem prächtigen Grün säumt auch so mancher Baumstumpf den Weg. Schilder, die darauf prangen erklären deren Schicksal kurz und bündig: Die blättrigen Riesen – die einstige Größe lässt sich aus dem Umfang der Stämme erahnen – seien wohl zu zerstört gewesen, um den Spaziergängern weiterhin Schatten spenden zu dürfen. Die Armen. Gestutzt, gefällt und mit einem Schildchen aus Plastik geschmückt. Als Rechtfertigung, warum sie ihr Leben lassen mussten. Verständlich, diese Erläuterung vorweggenommen zu haben. Schließlich könnte der erzürnte Bürger denken, dass hier zu unrecht in die Natur eingegriffen wurde! Könnte ein Bild machen, einen vernichtenden Post posten, ihn von seinen Freunden und deren Freundes Freunden geteilt wissen, sodass böse Kommentare bis in die Kommentare der Kommentare folgen dürften. Schließlich reden wir alle gerne mit. Haben zu allem stets eine Meinung, die wir bis aufs virtuelle Blut verteidigen. Urteilen so schnell wir nur tippen können.  Als Passive-Mitmach-Gesellschaft mangelt es uns nicht an Themen. Die Weiten des World Wide Web bieten genügend Stoff, um Angst vor der Böe des nächsten Shitstorms zu schüren. Vermutlich versteckt sie sich hinter dem folgenden Klick. Eröffnet den virtuellen Kampf, frei nach dem Motto: Auge um Auge, Zahn um Zahn, Taste um Taste, Like um Like…

Über mich
Als Psychologin arbeite ich in den Bereichen der Sport- und der Arbeitspsychologie. Zudem befinde ich mich in Ausbildung zur klinischen Psychologin unter Supervision. Meine psychologische Praxis befindet sich in Tirols Hauptstadt Innsbruck, wobei ich auch als „mobile Psychologin“ österreich- und deutschlandweit unterwegs bin. In meiner psychologischen Arbeit setze ich mich vermehrt mit dem Gebrauch digitaler und sozialer Medien auseinander und schenke auch der modernen Kommunikation zunehmend Beachtung. Ganz abgesehen von den Bildschirmen, die sich um uns befinden bin ich auch sehr gerne von „realen“ Menschen umgeben und würde mich selbst als kommunikativ und offen bezeichnen. Als Psychologin schreibe ich über meine Gedanken, verfasse psychologische (Audio-)Blogs für diverse Portale, gebe Literaturempfehlungen in Form meiner Lesezeichen  und freue mich über Rückmeldungen zu meinen geschriebenen Worten.

Solltet ihr noch Fragen zu meiner Person oder meinen Leistungen haben, könnt ihr mich gerne unter johanna@constantini.at kontaktieren! Ich freue mich auch über euren Besuch auf meiner Webseite und auf meinen Social Media Kanälen!

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