An insgesamt fünf Tiroler Schulen wurden Jugendliche im durchschnittlichen Alter von 15 Jahren zu ihrem Computerspielverhalten zwischen 2011 und 2015 befragt. Die Untersuchungsleiter rund um Dr. Elmar Köppl (Ambulante Suchtprävention Innsbruck) behalfen sich dabei diversen Testbatterien und Fragebögen.
Darunter die Compulsive Internet Use Scale (CIUS; Meerkerd et al., 2009) sowie Fragebögen zu Selbstwirksamkeit, Lebensqualität, Ressourcen und vielem mehr. Daten aus den Befragungen von Eltern und Erziehungsberechtigten ergänzten die Untersuchungsergebnisse, die spannende Erkenntnisse lieferten:
Knapp 80 Prozent der Jugendlichen in Tirol nutzen das Internet täglich, fast die Hälfte der 11 bis 18-Jährigen tut dies dank dem Besitz eines eigenen Smartphones. Bis zu 13 Stunden am Tag wird das World Wide Web für allerhand genutzt, Medienportale wie Youtube aber auch Soziale Netzwerke und das Versenden von E-Mails sind beliebte Beschäftigungen unter Jugendlichen. In Sozialen Netzwerken wie Facebook haben die Befragten bis zu 4500 Freunde, nur wenige nutzen die Plattform „privat“, tauschen sich also nur mit „echten Freunden“ auch virtuell aus. Besonders alarmierend ist, dass knapp die Hälfte der befragten 1000 Jugendlichen im Zuge der exzessiven Internetnutzung phasenweise Kontrollverluste aufweist. So kommt es bei den Betroffenen verhältnismäßig oft zu Entzugserscheinungen und Konflikten.
Was hilft:
Nachdem aus vorliegender und vielen weiteren Studien bereits hervorgeht, das diese Art der Sucht mit Auffälligkeiten in anderen Lebensbereichen einhergeht, verspüren Jugendliche, die sich verstärkt in virtuelle Welten flüchten meist auch mehr Langeweile, Eintönigkeit und Unzufriedenheit im realen Leben. Daher gilt es, bei Betroffenen auch hier anzusetzen. Schutzfaktoren und Ressourcen (wieder-) zu entdecken, Alternativen zu schaffen, das körperliche und seelische Wohlbefinden zu steigern. Die Frage, die man sich dabei immer stellen sollte ist die des individuellen Empfindens von Betroffenen. Was fehlt ihnen im wahren Leben? Welche „Spiele“ sind im virtuellen, jedoch nicht im realen Raum möglich und wie kann dazu beigetragen werden, die beiden Welten zu vereinen.
Quelle: Köppl, E. (2013). Internet- und Computersucht bei Jugendlichen.
Erhebung zur Internet- und Computerspielnutzung bei Jugendlichen. Ambulanz für Internet- und Spielsucht, Innsbruck
Über mich
Als Psychologin arbeite ich in den Bereichen der Klinischen, Sport- und der Arbeitspsychologie. Meine psychologische Praxis befindet sich in Tirols Hauptstadt Innsbruck, wobei ich auch als „mobile Psychologin“ österreich- und deutschlandweit unterwegs bin. In meiner psychologischen Arbeit setze ich mich vermehrt mit dem Gebrauch digitaler und sozialer Medien auseinander und schenke auch der modernen Kommunikation zunehmend Beachtung. Ganz abgesehen von den Bildschirmen, die sich um uns befinden bin ich auch sehr gerne von „realen“ Menschen umgeben und kann mich selbst als kommunikativ und offen bezeichnen. Als Psychologin schreibe ich über meine Gedanken, verfasse psychologische (Audio-)Blogs für diverse Portale, gebe Literaturempfehlungen in Form meiner Lesezeichen und freue mich über Rückmeldungen zu meinen geschriebenen Worten.
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