Vom Glück der Anderen

gehen wir allzu gerne aus. Nämlich dann, wenn wir versuchen unser eigenes zu bemessen. Uns danach fragen, ob wir denn glücklich in dieses Jahr starten. Ob das vergangene für uns von Glück erfüllt gewesen ist. Wenn wir diesen Vergleich online anstellen und uns dafür in unsere Social Media Accounts einloggen, so suchen wir vergebens nach einer positiven Antwort. Wie auch, schließlich wirkt das Leben der Anderen online nur allzu perfekt. Scheint sich ein freudiges Erlebnis an das nächste zu reihen.

Rezept zum glücklich sein: ausloggen © pexels

Waren es Ende des vergangenen Jahres noch die familiäre Harmonie in den Weihnachtstagen, so ist es heute womöglich bereits die Fernreise, gefolgt von dem beruflichen Aufstieg im noch so jungen Jahr oder der bedingungslosen Nächstenliebe im Entwicklungsland. Posting an Posting, Leben an Leben könnte besser nicht sein. In diesem virtuellen Vergleich scheinen die anderen stets glücklicher, gesünder, familiärer, selbstloser und überhaupt perfekter.  
Was das eigene glücklich sein dieser Tage zugegebenermaßen kein Stück einfacher macht. Wie auch, solange wir uns tagein tagaus mit den scheinbar perfekten Leben der anderen konfrontieren. 
Schließlich unterscheidet sich das World Wide Web von unserem irdischen Dasein in vielerlei Hinsicht. Zumeist darin, dass wir uns online nicht nur einiges schönreden, sondern allerlei schöner gestalten können. Kurzum: Der Vergleich virtueller Welten mit unseren realen Leben hinkt. Und zwar gewaltig. 
Wie also lautet die Antwort auf die Frage nach dem eigenen Glück? Ausloggen. Den Vergleich hintenanstellen. Eigene Freuden erkennen, ohne sie in einer virtuellen Community zu bemessen. 
Und auch jene Stunden miteinbeziehen, die trist und traurig sein werden. Die es auch in diesem Jahr nicht auf die Pinnwände Sozialer Medien schaffen werden, in unsere aller Leben jedoch existieren. Und damit mal mehr, mal weniger zu unserem Empfinden, zu unser aller glücklich sein beitragen.

Über mich

Als Psychologin arbeite ich in den Bereichen der Klinischen, Sport- und der Arbeitspsychologie. Meine psychologische Praxis befindet sich in Tirols Hauptstadt Innsbruck. In meiner psychologischen Arbeit setze ich mich vermehrt mit dem Gebrauch digitaler und sozialer Medien auseinander und schenke auch der modernen Kommunikation zunehmend Beachtung. Ganz abgesehen von den Bildschirmen, die sich um uns befinden bin ich auch sehr gerne von „realen“ Menschen umgeben und kann mich selbst als kommunikativ und offen bezeichnen. Als Psychologin schreibe ich über meine Gedanken, verfasse psychologische (Audio-)Blogs für diverse Portale, gebe Literaturempfehlungen und freue mich über Rückmeldungen zu meinen geschriebenen Worten. Solltet ihr noch Fragen zu meiner Person oder meinen Leistungen haben, könnt ihr mich gerne unter johanna@constantini.at kontaktieren! Ich freue mich auch über euren Besuch auf meiner Webseite und auf meinen Social Media Kanälen!