Kränker oder doch gekränkter?

Diese Frage scheint berechtigt, blickt man auf die Zahlen an Krankenständen oder schaut man sich schlichtweg im eigenen Freundes- und Bekanntenkreis um. Die Psyche vieler scheint zu leiden. Und doch werfen jene Zahlen auch die Frage auf, wie es denn früher um unser aller Seelenwohl stand. Schwer zu sagen, schließlich war das Bewusstsein rund um die psychische Gesundheit nie so groß wie heute.

Was ist es, das uns scheinbar verletzlicher macht? © Foto von Anastasia Shuraev

Früher war also nicht alles besser.  Es lief schlichtweg anders. Krankheit geschah – vor allem die Psyche betreffend – eher im Stillen und Gesundheit, Unversehrtheit, Sportlichkeit, gar scheinbare Unverwundbarkeit wurde ebenso wenig öffentlich gehypt wie es heute beinahe der Regelfall geworden ist. Schließlich eröffnen soziale Medien ganz neue Möglichkeiten. Und ja, vielleicht sind wir heute auch schneller krank. Bestimmt aber ist es leichter, gekränkt zu werden. Nämlich dann, wenn durchaus positiv besetzte Superlativen die persönlichen Newsfeeds füllen und das reale Leben plötzlich zuschlägt. Ent-täuschend und kränkend prallen dann Scheinwelt und Welt aufeinander. Um die gute Nachricht zuletzt und unabhängig vom Stand unserer kollektiven psychischen Gesundheit zu verlautbaren: Wer die Darstellung der eigenen Lebenswelten in jenen Scheinwelten zu reduzieren vermag, der läuft zumindest weniger Gefahr, durch Kränkung kränker zu werden. 

Über mich

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist ORF_12_2020_CharlyLair-3-1-686x1030.jpeg

Als Psychologin arbeite ich in den Bereichen der Klinischen, Sport- und der Arbeitspsychologie. Meine psychologische Praxis befindet sich in Tirols Hauptstadt Innsbruck. In meiner psychologischen Arbeit setze ich mich vermehrt mit dem Gebrauch digitaler und sozialer Medien auseinander und schenke auch der modernen Kommunikation zunehmend Beachtung. Ganz abgesehen von den Bildschirmen, die sich um uns befinden bin ich auch sehr gerne von „realen“ Menschen umgeben und kann mich selbst als kommunikativ und offen bezeichnen. Als Psychologin schreibe ich über meine Gedanken, verfasse psychologische (Audio-)Blogs für diverse Portale, gebe Literaturempfehlungen und freue mich über Rückmeldungen zu meinen geschriebenen Worten. Solltet ihr noch Fragen zu meiner Person oder meinen Leistungen haben, könnt ihr mich gerne unter johanna@constantini.at kontaktieren! Ich freue mich auch über euren Besuch auf meiner Webseite und auf meinen Social Media Kanälen!