Ist die Welt denn noch zu retten? Richard David Precht über Digitale Revolution & Gesundheit

„Ist die Welt noch zu retten“, unter diesem durchaus provokanten Titel stand die Key Note von Philosoph Richard David Precht zum Auftakt des Medicinicum in Lech 2019. Die Public-Health Veranstaltung in Vorarlberg stand heuer ganz im Zeichen des gesunden Menschen in einer gesunden Umwelt. Dass es dabei auch einiges in Hinblick auf den technologischen Wandel zu beachten gilt, gab der erfolgreiche Autor zu bedenken.

Richard David Precht lieferte spannende Denkanstöße im Sinne der informationellen Selbstbestimmung beim Medizincum Lech 2019
Richard David Precht lieferte spannende Denkanstöße im Sinne der informationellen Selbstbestimmung beim Medizincum Lech 2019


Eben weil die technologisch-ökologischen Revolutionen nicht reversibel sind gilt es vorausschauend zu denken, um unter anderem die informationelle Selbstbestimmung weitestgehend erhalten zu können. Der Mensch, der sich nur mehr als Summe seiner Daten begreift, gibt den Großteil seiner Lebensprozesse in die von Motoren betriebenen Hände modernster Technologien. So verhält es sich übrigens auch mit den sogenannten „Kuschelrobotern“, wie sie bereits heute in den Altersheimen der Zukunft gesehen werden. Dahingehend stellt Precht zur Diskussion, ob wir denn als Gesellschaft auch in moralischer Hinsicht rechtfertigen können, die uns Menschen so wunderbar gegebene Empathiefähigkeit an Computer abzugeben? Oder ob es nicht genau die Empathie sein sollte, die wir der fortschreitenden Technologisierung entgegenstellen können, um selbige nur zu unserem Vorteil nutzen zu können.

Der gesunde Mensch in einer gesunden Umwelt beim Medizinicum Lech 2019
Der gesunde Mensch in einer gesunden Umwelt beim Medizinicum Lech 2019

Es sind viele spannende Fragen, die Richard David Precht in einer Stunde aufwerfen kann und die allemal zum Denken anregen. Denken. Das, was wir dringend tun sollen, wenn wir uns auf den Weg in eine neue Zeit begeben. Eine Zeit, die wir nicht mächtig sind abzuschätzen, deren Neuerungen wir nicht einordnen können und die entsprechende Ängste und Unsicherheiten schürt. In der es jedoch gilt genau hinzusehen, sich des technischen Fortschritts und unserer entsprechenden Einwilligungen bewusst zu werden, um als Gesellschaft agieren zu können.

Cicero nannte diese Haltung cultura animi und meinte damit die Pflege des Bewusstseins. Wenn also die Technik verspricht, den Menschen im Mittelpunkt des Fortschritts zu sehen, so sollten wir endlich beginnen, unser Mensch-Sein zu definieren. Und spätestens dann merken, das wir weit mehr sind als die Summe unserer Daten.

Danke an Richard David Precht für die spannenden Denkanstöße beim Medicinicum Lech 2019!

Über mich
Als Psychologin arbeite ich in den Bereichen der Sport- und der Arbeitspsychologie. Zudem befinde ich mich in Ausbildung zur klinischen Psychologin unter Supervision. Meine psychologische Praxis befindet sich in Tirols Hauptstadt Innsbruck, wobei ich auch als „mobile Psychologin“ österreich- und deutschlandweit unterwegs bin. In meiner psychologischen Arbeit setze ich mich vermehrt mit dem Gebrauch digitaler und sozialer Medien auseinander und schenke auch der modernen Kommunikation zunehmend Beachtung. Ganz abgesehen von den Bildschirmen, die sich um uns befinden bin ich auch sehr gerne von „realen“ Menschen umgeben und würde mich selbst als kommunikativ und offen bezeichnen. Als Psychologin schreibe ich über meine Gedanken, verfasse sportpsychologische Blogs für diverse Portale, gebe Literaturempfehlungen in Form meiner Lesezeichen  und freue mich über Rückmeldungen zu meinen geschriebenen Worten.

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