Unter dem Titel „Förden statt Selektion“ stand der diesjährige Tag der Sportpsychologie, den ich auch heuer wieder mit Spannung erwartete. Veranstaltet von meinem ehemaligen Ausbildungsleiter Dr. Christopher Willis (Center of Mental Excellence) wurden Mitte September einmal mehr beeindruckende Persönlichkeiten der Sportpsychologie in den Grillhof nach Igls eingeladen.
Allen Anfang machte dabei der Isländische Sportpsychologe und Trainer Johann Ingi Gunnarson. Der Diplom Psychologe sprach mit voller Begeisterung von seinem Beruf. Er trainierte unter anderem die isländische Nationalmannschaft im Handball sowie den THW Kiel und TUSEM Essen. Von der Wichtigkeit, in seine Athleten zu vertrauen hielt der mittlerweile als (Sport-)Psychologe tätige 63-Jährige dabei schon immer viel. Mit dem Ausspruch „Ich glaube in dir“ verdeutlichte er mit sympathischem Akzent und beeindruckend guten Deutschkenntnissen (er tat sich tatsächlich die Mühe an, den gesamten Vortrag auf deutsch zu halten) wie wichtig es ist, seinen Athleten genügend Vertrauen entgegen zu bringen. Mit den Worten „Das tolle an unserem Beruf ist, dass wir an unsere Sportler glauben können und ihnen genau dieses Gefühl vermitteln dürfen“, beschloss der erfahrene Coach seinen Vortrag.
Was ich ebenfalls aus Johann Ingi Gunnarsons Vortrag mitnehmen konnte:
„Zusammengehörigkeit in Teams ist einer der wichtigsten Punkte!“
„Zwei sind besser als einer, wenn sie zusammen als Individuum arbeiten“
„Der Selbstwert des Athleten ist entscheidend“
„Der wichtigste mentale Muskel ist das Selbstbewusstsein“
„Schaffe dir Anker, um den Fokus zu behalten“
„Übernimm Verantwortung für deine Denkweise“
„Gute Athleten lernen auch von schlechten Tagen“
„10% unsere Tage sind top, 10% sind mies, den Rest können wir aus dem Alltag mitnehmen“
„Sieger haben einen Plan, Verlierer haben eine Entschuldigung“
Sporthypnose um Erleben zu verstärken – Dr. Christoph Ebner im Workshop über die Macht des Unterbewussten!
Für den darauffolgenden Workshop habe ich mich bei Dr. Christoph Ebner angemeldet, der über das Thema Sporthypnose referierte. Damit bekam auch ich eine Einführung in einen Fachbereich, den ich zwar überaus spannend finde, mit dem ich mich bis dato aber noch nicht eher befasst habe.
Der in Osttirol beheimatete klinische Psychologe erklärte, was es mit Hypnose auf sich hat und erarbeitete gemeinsam mit uns anwesenden Trainern, Psychologen, Sportlern und Sportpsychologen die wichtigsten Fakten zur Hypnose.
Folgende Punkte sind mir von Dr. Christoph Ebner besonders im Kopf geblieben:
„Einer Hypnose geht immer Freiwilligkeit und Entspannung voraus“
„In Hypnose kann nichts gegen den Willen des Klienten passieren“
„Nach der Hypnose erinnert man sich an die relevanten Inhalte“
„Hypnose dient der Verstärkung von Erleben“
„In der Hypnose behält man stets die Kontrolle über sein Verhalten“
Um zu verdeutlichen, wie wichtig es in der Hypnose ist, sein Unterbewusstes zuzulassen, verwendete Dr. Christoph Ebner am Ende seines Workshops die Worte Goethes zu Schiller, als diesen eine Schreibblockade plagte:
„Hole doch einfach die Wachhunde des Intellekts vor den Toren des Geistes weg“
Kurzum: Eröffne deinem Unterbewusstsein neue Möglichkeiten, um dein Erleben zu verändern!
Sportpsychologie ist ganzheitlich – Christian Luthardt über die Relevanz von Interdisziplinarität!
Abschließend hielt Christian Luthardt, aktuell als Sportpsychologe beim Nachwuchs des FC Bayern München tätig, einen Vortrag zu der „Gestaltung von Lern- und Entwicklungskontexten & Lösungen für die Zukunft in der Betreuung von Nachwuchstalenten“.
Der früher in Spanien beschäftigte Sportpsychologe verdeutlichte dabei, dass einen Profi nicht nur sein Talent ausmacht, sondern auch Charakterzüge, Gewohnheiten und Fähigkeiten zählen. Dass Sportpsychologen interdisziplinärer in das Mannschaftsgefüge eingebettet werden müssen, erachtet der ehemalige Sportpsychologe von Bayer 04 Leverkusen ebenfalls als unumgänglich:
„Ich lerne als Sportpsychologe von jedem Einzelnen. Von Trainern, von Spielern und allen im Team genauso viel, wie sie von mir. Interdisziplinarität sollte gelebt werden, um wirklich allen im Team das Lernen zu ermöglichen. In der Sportpsychologie geht es darum, Gewohnheiten und Persönlichkeiten zu entwickeln. Weg vom „Spezialtrainer nur für den Kopf“ hin zur ganzheitlichen Integration in Teams und Mannschaften.“
Und nach einem Tag voller spannender Inhalte war auch mir einmal mehr klar: DAS möchte ich sein. Denn, um es mit den Worten von Johann Ingi Gunnarson zu sagen:
„Was soll es auch Schöneres geben, als Menschen den Glauben in sich selbst vermitteln zu können. „
Über mich
Ursprünglich aus dem Pferdesport kommend, habe ich bereits früh meine Leidenschaft für die Sportsychologie und das mentale Training entdeckt. Nach meinem Studium der Psychologie habe ich mich daher für eine Spezialisierung im Bereich Sportpsychologie entschieden. Als aktive Springreiterin und Marathonläuferin weiß ich, wie wichtig ein klarer Kopf, starke Nerven und ein ausgeglichenes Wesen beim Sport sind. Alle weiteren (mentalen) Themen, die ich im Sport als wichtig erachte, präsentiere ich euch jede Woche in meiner Kolumne.
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