Gedanken zum Welt-Alzheimertag

Ein Tag dem Vergessen. Um zu erinnern. Daran, was tausende Menschen weltweit Jahr für Jahr mitmachen. Nämlich dann, wenn sie beginnen langsam zu vergessen. Mehr noch, wenn sie in einer Gesellschaft nicht mehr richtig funktionieren. Womöglich nicht intakt agieren. Sich ab und an verlieren. In einst so vertrauten Gefilden. Wenn sie scheinbar nach und nach unfähiger werden zu interagieren. Und wenn die Scham um jene Unzulänglichkeiten Minute um Minute zu wachsen droht. Damit aus Angst vor den Reaktionen der vermeintlich Nächsten ein wahrlicher Teufelskreis beginnt. Ein Teufelskreis der das Vergessen weiter und die davon betroffenen in den Rückzug treibt.

Vergiss mein nicht © Zeynep Sena | pexels

Ein Teufelskreis für Betroffene, ein Teufelskreis für Angehörige. Ein Tag dem Vergessen. Auch, um daran zu erinnern, dass es nicht dieser Weg sein muss. Eben weil das Vergessen Jahr um Jahr Tausende betrifft. Und weil weder Betroffene, noch Angehörige damit alleine sein müssen. Und doch wird es nur dann gelingen, die Scham zu durchbrechen, jene Teufelskreise zu stoppen, wird auch weniger kritisch beäugt, was einst gelungen ist und nun nicht mehr funktioniert. Um bei letzterem Stichwort zu bleiben: Eine Gesellschaft, die der Tendenz folgt gar alles auf das reibungslose Funktionieren auszulegen, wird stets jene ausschließen, die dem nicht mehr fähig sind. Eine Gesellschaft, die ausschließlich „höher, schneller, weiter“ denkt und agiert wird nicht mehr lange mit denen interagieren, deren Lebensgeschwindigkeit sich schrittweise auf ein Mindestmaß reduziert. Nur in einer Gesellschaft, die jenen Tag nutzt, um nachhaltig zu erinnern wird auf die Menschen selbst nicht vergessen.  

Über mich

Als Psychologin arbeite ich in den Bereichen der Klinischen, Sport- und der Arbeitspsychologie. Meine psychologische Praxis befindet sich in Tirols Hauptstadt Innsbruck. In meiner psychologischen Arbeit setze ich mich vermehrt mit dem Gebrauch digitaler und sozialer Medien auseinander und schenke auch der modernen Kommunikation zunehmend Beachtung. Ganz abgesehen von den Bildschirmen, die sich um uns befinden bin ich auch sehr gerne von „realen“ Menschen umgeben und kann mich selbst als kommunikativ und offen bezeichnen. Als Psychologin schreibe ich über meine Gedanken, verfasse psychologische (Audio-)Blogs für diverse Portale, gebe Literaturempfehlungen und freue mich über Rückmeldungen zu meinen geschriebenen Worten. Solltet ihr noch Fragen zu meiner Person oder meinen Leistungen haben, könnt ihr mich gerne unter johanna@constantini.at kontaktieren! Ich freue mich auch über euren Besuch auf meiner Webseite und auf meinen Social Media Kanälen!