„Hans, guck in die Luft!“ – wie visuelles Training die sportliche Leistungsfähigkeit verbessert

„Stress erkennt man zuerst am Blick“, diese Worte von Visualtrainerin Eva Holzinger sind mir vom letzten OEBS Workshop im Kopf geblieben. Die Quintessenz des dreistündigen Workshops war es nämlich, bessere Leistungsfähigkeit durch visuelles Training zu erzielen! Wie das funktionieren kann veranschaulichte die sympathische Vortragende anhand zahlreicher Beispiele, die ich euch in meinem aktuellen Blog näher erklären möchte:

"Weite Blick" helfen nicht nur unsere Perspektive zu ändern, sondern tragen auch zu unserer Augenbeweglichkeit bei! © privat
„Weite Blick“ helfen nicht nur unsere Perspektive zu ändern, sondern tragen auch zu unserer Augenbeweglichkeit bei! © privat


Jedes unserer beiden Augen verwendet sechs Muskeln. Zwei davon ermöglichen den Blick nach oben, zwei sind für Blickwinkel nach unten gedacht und jeweils ein Muskel ermöglicht den Blick nach links oder nach rechts. Dass diese Muskeln niemals zu gleichen Teilen beansprucht werden, zeigt sich schon alleine daran, wie oft wir täglich auf unser Handy – beziehungsweise nach unten – blicken. Es gibt wohl weit weniger Menschen, die ganz in „Hans, guck in die Luft“-Manier gezielt und regelmäßig den Blick nach oben suchen. Diese sogenannte „Augenbeweglichkeit“  in alle Richtungen zählt neben dem „scharfen Sehen in Nähe und Distanz“, „der Beidäugigkeit“ und der „Gehirnintegration“ zu den wichtigsten visuellen Eigenschaften, die wie folgt trainierbar sind:

Augenbeweglichkeit
Deine Augen zu bewegen, um dein Sichtfeld ausnutzen zu können zählt zu den wichtigsten Fähigkeiten im sportlichen Wettkampf. Um diese Fähigkeit zu trainieren„male“ mit deinem Blick zum Beispiel eine Acht vor deinen Augen oder folge mit deinem Blick einem Pendel, deinem Mannschaftskollegen, der vor deinen Augen ein Bild zeichnet oder ähnlichem.
Achtung: Achte darauf, deinen Kopf bei dieser Augenübung möglichst ruhig zu halten.
Sportliche Wirkung: Im Wettkampf solltest du alles im Blick haben. Durch das Training der Augenbeweglichkeit erweiterst du dein Sichtfeld und beschleunigst deine Blickwechsel.

Scharfes Sehen in der Nähe und Ferne:
Du erinnerst dich daran, dass deine Handykamera nahe Objekte scharf stellt, wenn du beim Fokusieren auf den Bildschirm tippst und die weiter entfernten Objekte dabei unscharf im Hintergrund bleiben? Die sogenannte „Akkomodationsfähigkeit“ ist auch im Sport unerlässlich.  Du kannst sie mit deinen Augen üben! Betrachte dafür zum Beispiel die Umgebung deines Trainingsorts und konzentriere dich abwechselnd auf Dinge, die unmittelbar vor dir liegen und jene, die sich etwas weiter von dir entfernt befinden.
Sportliche Wirkung: Das Fokussieren gehört zu jeder Sportart dazu. Mit dem Training deiner Augen für Nähe und Distanz lernst du, schneller und deutlicher zu fokussieren und dein Bild beim Blickwechsel rasch scharf zu stellen.

Beidäugigkeit
Die Beidäugigkeit ist eine der Grundvoraussetzungen für sportliche Höchstleistungen. Es sich wichtig, mit BEIDEN Augen zu sehen, um ein ganzheitliches Bild von Gegner, Umgebung oder der Aufgabe zu bekommen. Nimm dir zum Üben einen Stift und halte ihn dir mit gestrecktem Arm vors Gesicht. Nun nimm den Daumen der zweiten Hand und halte ihn dir zwischen Stift und Auge. Stelle dein Bild auf deinen Daumen scharf und du wirst merken, dass der Stift im Hintergrund nun doppelt erscheint. Nun fokussiere deinen Blick auf den Stift und du merkst, dass der Daumen sich verdoppelt. Wechsle die Perspektiven und trainiere so deine beiden Augen.
Sportliche Wirkung:  Du lernst deine beiden Augen zu gleichen Teilen zu benutzen und siehst damit klar, kannst Gegner dadurch genauer einschätzen.

Richtiges Sehen und eine gute Koordination spielen im Sport eine wesentliche Rolle. @ tun_und_traeumen

Gehirnintegration
Neben dem richtigen Sehen spielt auch die Koordination und Körperkontrolle eine entscheidende Rolle im Sport. Trainiere die Integration deiner Hirnleistung mit dem richtigen Blick, indem du zum Beispiel folgendes Spiel spielst, dass du bestimmt noch aus Kindertagen kennst:
Suche dir einen Ort an dem du mit Kreide bunte Kästchen in drei verschiedenen Farben auf den Boden malen kannst. Beschrifte sie mit verschiedenen Zahlen (z.B.: von 1 bis 50). Setzte Regeln fest wie „rotes Kätchen = linkes Bein, grünes Kästchen = rechtes Bein, gelbes Kästchen = beide Beine) und springe durch deinen Tempelhüpf-Parcours. In jedes bunte Kästchen schreibst du dabei Zahlen, die du während dem Hüpfen addierst.

Diese und zahlreiche weitere Übungen tragen wesentlich zu deinen visuellen Fähigkeiten bei! Sportliches Training sollte stets ganzheitlich sein, weshalb es absolut Sinn macht, ab und zu auch eine visuelle Trainingseinheit in deinem Trainingsplan einzubauen. Führe dir immer vor Augen (ha ha) wieviel im Leben vom richtigen Blickwinkel abhängt und guck dabei ab und zu auch mal in die Luft 😉

JohannaÜber mich
Ursprünglich aus dem Pferdesport kommend, habe ich bereits früh meine Leidenschaft für die Sportsychologie und das mentale Training entdeckt. Nach meinem Studium der Psychologie habe ich mich daher für eine Spezialisierung im Bereich Sportpsychologie entschieden. Als aktive Springreiterin und Marathonläuferin weiß ich, wie wichtig ein klarer Kopf, starke Nerven und ein ausgeglichenes Wesen beim Sport sind. Alle weiteren (mentalen) Themen, die ich im Sport als wichtig erachte, präsentiere ich euch jede Woche in meiner Kolumne.

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