Vom „Sturm“ und „Drang“ der Teamentwicklung – die Phasen nach Tuckman

Von Bruce Tuckman wurde bereits 1965 die Entwicklung von Teams besprochen. Bis heute haben seine festgelegten Phasen, durch die eine Mannschaft bei ihrer Entwicklung gehen muss, allgemeine Gültigkeit. Hans Dieter Herrmann und Jan Meyer haben den Ansatz von Tuckman in ihrem Buch „Make them go“ wieder aufgenommen und beschreiben das gemeinsame Agieren von Individuen unter anderem als sogenannte „Schwarmintelligenz“.

Für Mannschaften ist es wichtig, gewisse Phasen der Teamentwicklung zu durchlaufen. © privat

Den Vergleich ins Tierreich finde ich sehr schlüssig, verwenden die Autoren zum Beispiel den energiesparenden V-Formationsflug von Zugvögeln (Jenewein, Morhart, Schimmelpfenning, 2012, zitiert nach Herrmann & Meyer, 2016), die ihr Können im Kollektiv nutzen, um schnell voran zu kommen.

Wenn sich also einzelne Individuen zusammentun, um das Maximum aus sich herauszuholen, so spricht man von Teamentwicklung.
Damit ein Team „funktioniert“ müssen rst einige Punkte durchlaufen werden, auf die ich in meinem aktuellen Blog näher eingehen möchte.

Forming, oder „das Team erstmals zusammenbringen“ stellt die erste der von Tuckman zur Teamentwicklung festgelegten Phasen dar. Dabei handelt es sich –  um im Tierreich zu bleiben – um ein „gegenseitiges Beschnuppern“. Einzelne Individuen an Sportlern kommen zusammen und lernen sich erstmals kennen. Wer hat welches Auftreten? Wer ist wem auf Anhieb sympathisch und wo hakt es noch ein wenig in der Kommunikation? Und wenn es hakt, wie wird der Konflikt ausgetragen?

Damit befasst sich das Team in der zweiten Phase: Das sogenannte Storming, oder „der erste Sturm“ beschreibt nach Tuckman (1965) erste interne Konflikten in der Mannschaft. Diese Auseinandersetzungen sind jedoch wichtig, um die Rollen der einzelnen Teammitglieder untereinander festlegen zu können. Die Aufgabe des Trainers sollte es sein, diesen Abschnitt der Teamentwicklung zwar zuzulassen, jedoch auch möglichst  konstruktiv zu Ende zu bringen.

Um daraufhin mit dem Norming erstmals in einen „normalen Teamalltag“ starten zu können. 
In dieser dritten Entwicklungshase eines Teams geht es darum, Rollen zu festigen und Werte innerhalb einer Mannschaft zu etablieren. Die vorangegangenen Konflikte .- die genau deshalb nicht ausgelassen oder umgangen werden sollten – haben gezeigt, worauf die einzelnen Athleten Wert legen und welchen Platz sie in der Gruppe einnehmen. Was den Trainer betrifft ist an dieser Stelle noch zu verdeutlichen, dass die persönliche Ebene für Sportler meist eine größere Rolle spielt, als die fachliche Qualifikation. Damit also auch der Trainer während der Norming-Phase seine Rolle festigen kann, sollte besonders auf die zwischenmenschliche Ebene Wert gelegt werden.

Mit der Performing Phase tut der Trainer wiederum gut daran, seine Athleten vermehrt eigenverantwortlich handeln zu lassen. Selbstständigkeit wird in dem finalen Abschnitt der Teamentwicklung nach Tuckman groß geschrieben, weshalb sich diese Phase vor allem durch Vertrauen in die einzelnen Athleten und deren angepasste Integration in das Team auszeichnet. Erste Konflikte haben stattgefunden, die Teammoral wurde festgelegt, sowohl die Spieler, als auch die Trainer und Mannschaftsmitglieder kennen ihre Rollen und den gemeinsamen Zielen steht nichts mehr im Weg!

Johanna

Über mich
Ursprünglich aus dem Pferdesport kommend, habe ich bereits früh meine Leidenschaft für die Sportsychologie und das mentale Training entdeckt. Nach meinem Studium der Psychologie habe ich mich daher für eine Spezialisierung im Bereich Sportpsychologie entschieden. Als aktive Springreiterin und Marathonläuferin weiß ich, wie wichtig ein klarer Kopf, starke Nerven und ein ausgeglichenes Wesen beim Sport sind. Alle weiteren (mentalen) Themen, die ich im Sport als wichtig erachte, präsentiere ich euch jede Woche in meiner Kolumne.

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